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Der Mellumrat e.V.

Der Mellumrat e.V. ist eine Naturschutz- und Forschungsgemeinschaft,die 1925 zum Schutz der Insel Mellum gegründet wurde.
Heute betreut der Verein im UNESCO-Weltnaturerbe Nationalpark „Niedersächsisches Wattenmeer“ neben der Insel Mellum auch das Strombauwerk Minsener Oog und die Insel Wangerooge, sowie im Binnenland das Naturschutzgebiet „Sager Meere, Kleiner Sand und Heumoor“.

Ausschnitt der Brandseeschwalben-Kolonie auf Minser Oog

Ausschnitt der Brandseeschwalbenkolonie auf Minsener Oog. Foto: Mathias Heckroth

Bericht des Mellumrat e.V. für das Jahr 2024

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Der Mellumrat e.V., gegründet 1925 zum Schutz der Insel Mellum, ist eine Naturschutz- und Forschungsgemeinschaft, die heute im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer neben der Insel Mellum auch das Strombauwerk Minsener Oog, die Insel Wangerooge sowie im Binnenland das Naturschutzgebiet „Sager Meere, Kleiner Sand und Heumoor“ ehrenamtlich betreut.

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Sager Meer
Aktuelle Aktivitäten zielen auf Verbesserungen des Entwicklungszustandes und den Erhalt der Sager Meere als oligotrophes Gewässer. Die Wiesenvogelbestände (Kiebitz, Bekassine, Wiesenpieper) sind stabil, wenn auch auf niedrigem Niveau. Von den warmen Temperaturen im Frühsommer haben die Offenlandbrüter (Feldlerche, Heidelerche, Baumpieper, Goldammern, Neuntöter) profitiert. Auch in diesem Jahr brütete ein Seeadlerpaar im Gebiet. Eine besonders erfreuliche Wiederbesiedlung erfolgte durch ein Paar Raubwürger.

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Minsener Oog
Nach hohen Verlusten 2022 bei den Brandseeschwalben durch die aviäre Influenza stieg der Brutbestand 2024 auf 9.075 Brutpaare (BP). Auf Minsener Oog brütete damit der größte Anteil der Brandseeschwalben in niedersächsischem Wattenmeer. Die Bestände der Küsten- und Zwergseeschwalben sind, auf einem deutlich niedrigeren Niveau, stabil, während die Flussseeschwalben weiter zurückgehen; den niedrigsten Wert seit Beginn der Erfassung 1979. Die Lachmöwenzahl nahm leicht ab, ebenso die Heringsmöwen. Dennoch verlief die Brutsaison für beide Arten erfolgreicher als im Durchschnitt. Der Schwarzkopfmöwen-Bestand sank stark auf 4 BP. Erfreulich ist die erfolgreiche Brut des Löfflers mit 13 BP, nachdem die Art 2019 erstmals auf Minsener Oog brütete.

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Mellum
Die Bestände von Graugans, Brandgans, Kormoran, Löffler, Austernfischer und Rotschenkel sind konstant. Ein Paar Kanadagänse brütete erneut auf Mellum. Beim vom Aussterben bedrohten Sandregenpfeifer wurden nur 4 BP gezählt. Die Sturmmöwe vergrößerte ihre Kolonie auf 907 BP, der Bestand der Schwarzkopfmöwe stieg auf 47 BP. Die Mantelmöwe brütete mit 8 BP. Wanderfalken, Rohrweihen, Wald- und Sumpfohreulen brüteten jeweils mit 1 BP. Als herausragende ornithologische Seltenheit wurde im April eine Alpenbraunelle beobachtet.

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Wangerooge
Der Bestand der Graugänse stieg auf 381 BP, bei der Weißwangengans auf 210 BP. Der Kiebitz brütete noch auf hohem Niveau (140 BP), während die Uferschnepfe mit 44 Paaren stabil blieb. Uferschwalben (28 BP) siedelten sich erneut an den Dünenabbruchkanten an. An der Ostspitze brüteten 8 Zwergseeschwalben. Löffler brüteten mit 12 BP. Überflutungen und Störungen führten bei Austernfischern, Rotschenkel und Möwen zu schlechten Bruterfolgen. Erstmals gab es keine Brut der Kornweihe. Beim jährlichen Aviathlon im Rahmen der Zugvogeltage wurden 156 Arten beobachtet.

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Gebietsübergreifend
Der Mellumrat ist besorgt über den geplanten massiven Ausbau der Offshore-Windenergie in der Nordsee und die damit verbundenen Kabeltrassen durch das niedersächsische Wattenmeer, das als Nationalpark, Natura 2000-Gebiet, UNESCO-Weltnaturerbe und RAMSAR-Gebiet unter vielfältigem Schutz steht. Gemeinsam mit den in der niedersächsischen Wattenmeerkoordination organisierten Umwelt- und Naturschutzorganisationen setzt er sich für einen umweltverträglichen Ausbau ein.

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Dank
Vielen Dank an alle, die durch viele tausend Stunden ehrenamtliche Beobachtungszeit und ein hohes Engagement ihre Arbeit die Daten ermittelt und unsere Naturschutzarbeit in den Gebieten unterstützt haben.
 

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