NABU - Naturschutzbund Deutschland
Der NABU ist der älteste Umweltverband in Deutschland. Er engagiert sich für Artenvielfalt und den Schutz intakter Lebensräume, für gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und den schonenden Umgang mit endlichen Ressourcen.

Der Seeregenpfeifer, eine der Zielarten im nAHP-Strandbrüter (Foto: Philip Hunke)
Bericht des NABU 2024
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NABU-Vogelschutz national/international
Der NABU und die NABU internationale Stiftung setzen mit Fokus auf Europa, Afrika und Asien zahlreiche Projekte zum Schutz von Lebensräumen und Arten um.
Seit 2017 setzen sich NABU, die Renewables Grid Initative e.V. und deutsche Stromnetzbetreiber dafür ein, in einem bundesweit einzigartigen Gemeinschaftsprojekt ein unsichtbares Risiko für Vögel zu entschärfen: Kollisionen mit Stromleitungen und tödliche Stromschläge. Funde von verunglückten Vögeln unter Stromleitungen und Masten können im NABU-Vogelfundportal gemeldet werden. Dieses verfolgt das Ziel, das Stromnetz für Vögel durch Sensibilisierung für die Thematik sicherer zu machen, die Wissensgrundlage zu vergrößern und mehr Transparenz und Austausch zwischen Naturschutz und Netzbetrieb zu schaffen.
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Seit 2024 führt das MOIN das nationale Artenhilfsprogramm Strandbrüter zur Stabilisierung und Erholung der stark bedrohten Brutbestände von Seeregenpfeifer, Sandregenpfeifer und Zwergseeschwalbe durch. An Nord- und Ostseeküste werden dafür gezielt Schutzzonen um Brut- und Mauserplätze eingerichtet und durch Öffentlichkeitsarbeit flankiert.
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Zudem wurde für acht windkraftsensible Vogelarten ein Maßnahmenkatalog mit praxisorientierten Handlungsempfehlungen erarbeitet.
Im BBV-Projekt Zwergschwan wird ein Schutzkonzept für diese bedrohte Zugvogelart, die als Flaggschiff für pflanzenfressende Rastvögel im nordwesteuropäischen Feuchtgrünland gilt, entwickelt.
Der Wiesenvogelschutz und die Arbeit zu Küstenvögeln haben am MOIN eine lange Tradition. In zahlreichen Projekten werden verschiedene Arten (Brachvogel, Uferschnepfe, Austernfischer, Säbelschnäbler etc.) untersucht. Dies reicht von klassischen Schutzmaßnahmen, Forschungvorhaben zu Schutzmaßnahmen, dem Einsatz von innovativen Methoden, wie der Dauertelemetrie von Küken, bis hin zur Analyse von Aufenthaltsräumen, Überlebenswahrscheinlichkeiten und Todesursachen.
Im Projekt F.R.A.N.Z. übernimmt das MOIN die ökologische Begleitforschung zu den Wirbeltieren. Das Projekt befindet sich in der letzten Phase, so dass weitere Erkenntnisse zur Maßnahmenwirksamkeit für Feldvögel publiziert werden.
Um auf dem Meer die Konflikte des Vogelschutzes beim Ausbau der Offshore-Windenergie zu minimieren, beteiligt sich der NABU an Projekten zur marinen Raumplanung. Sowohl auf nationaler als auch auf EU- Ebene begleitet der NABU darüber hinaus relevante Gesetzgebungsverfahren und weitere Prozesse zum Schutz von Vögeln.
Zum 125-jährigen NABU-Jubiläum lud der NABU-Bundesfachausschuss Ornithologie am 6.12.24 zu einer digitalen Vortragsveranstaltung ein und gab Impulse für wirksamen Vogelschutz. Ebenso lud die AG Kiebitzschutz im Vogel-des-Jahres-Jahr am 16.–17.11.2024 zu einer Tagung ein und diskutierte den aktuellen Stand des Kiebitzschutzes in Deutschland sowie künftige Schutzstrategien.
An den beliebten NABU-Vogelzählaktionen beteiligten sich 2024, zur 14. Stunde der Wintervögel, weit über 130.000, und zur 20. Stunde der Gartenvögel, knapp 59.000 Teilnehmende. Bei der Wahl zum Vogel des Jahres 2025 stimmten 140.000 Teilnehmende mit dem Slogan „Mut zur Lücke!“ für den Hausrotschwanz.
Seit 2023 wurde der beliebte NABU-Vogelpodcast REINGEZWITSCHERT weit über 375.000 mal gehört und erhielt den Deutschen Preis für Onlinekommunikation (dpok) in der Kategorie Digital Publishing. Wohingegen das beliebte NABU-Vogelbuch als Spiegel-Bestseller gelistet wurde.